Was genau heißt „Hygrometer“?

Was genau ein Hygrometer ist, wissen sicherlich die meisten von uns. Doch was genau heißt Hygrometer? Einige haben vielleicht sogar bereits ein Hygrometer in ihren 4 Wänden angebracht. Doch wie kommt die Bezeichnung „Hygrometer“ eigentlich zustande? Das Wort leitet sich aus dem Altgriechischen ab und bedeutet so viel wie „feucht“ (hygros) und „Maß“(metron). So ist es auch nicht verwunderlich, wie das Hygrometer zu seinem Namen kommt. Das Hygrometer kann die relative Luftfeuchte in Räumen oder auch im Boden bestimmen und so als „Maßstab“ für die Feuchtigkeit dienen.

Die Geschichte der Feuchtigkeitsmessung geht bis in das Mittelalter zurück

Schon die alten Ägypter wussten um den Vorgang der Verdunstung. Mit Wasser gefüllte Tongefäße bildeten an ihrer äußeren Schicht ein Kondensat, was zu einer Kühlung des Topfes und auch der Umgebungsluft führte. Auch im Mittelalter beobachtete Nicolaus von Cusa, dass Wollbüschel in feuchter Umgebung schwerer sind als in trockener. So wurden die ersten hygroskopischen (wasseranziehenden) Materialien entdeckt. Das erste Haarhygrometer wurde bereits 1783 von Horace-Bénédict de Saussure entwickelt. Dazu benutzte er ein blondes Frauenhaar.

1820 gelang John Frederic Daniell die erste Messung der Luftfeuchtigkeit mit einem Taupunkt- Hygrometer. Der Astronom Astronom Wilhelm Klinkerfues erhielt 1877 ein Patent. Dieses Patent bezog sich auf sein „Bifilar-Hygrometer“, bei dem 2 parallel gespannte Menschenhaare benutzt wurden. Das erste Psychrometer, das sogenannte „Aspirationspsychrometer nach Aßmann“ konstruierte dann Richard Aßmann 1887. Dieses misst die wahre, nicht durch die Sonne verfälschte Temperatur der Luft, sowie die relative Luftfeuchtigkeit. Noch heute kommen Aspirationspsychrometer aufgrund ihrer hohen Genauigkeit zum Einsatz.

Wer sich an dieser Stelle die Frage stellt wie ein Hygrometer überhaupt funktioniert, kann dies hier nachlesen.

Hygrometer gibt es in zahlreichen Varianten

Hygrometer ist jedoch nicht gleich Hygrometer – mittlerweile gibt es eine große Auswahl an verschiedenen Geräten, welche sich jeweils anderer Messmethoden bedienen. Egal ob analog oder digital – Hygrometer haben stets die Messung der Luftfeuchtigkeit gemeinsam. Ansonsten können sie sich in ihrer Art der Datengenerierung und dem Design unterscheiden. Die digitalen Hygrometer liefern noch einige zusätzliche Messdaten, wie zum Beispiel die Raumtemperatur.

Man unterscheidet grob zwischen Analogen und Digitalen Hygrometern.

Analoge Hygrometer

Analoge Hygrometer arbeiten mit hygroskopischem Material (wasseranziehend), welches sich bei Erhöhung des Wassergehaltes in der Luft ausdehnt, beispielsweise Menschenhaar. Diese Ausdehnung wird gemessen und in relativer Luftfeuchtigkeit angegeben. Zu den Analogen Hygrometern geht es hier.

Digitale Hygrometer

Digitale Hygrometer hingegen funktionieren hingegen mit speziellen Sensoren, deren Kapazität sich mit ändernder Feuchtigkeit verändert. Von der Kapazität wird dann auf die relative Luftfeuchtigkeit geschlossen. Mehr Infos zur Funktionsweise und Produkte von digitalen Hygrometern finden Sie übrigens hier.

Außerdem gibt es noch verschiedene Arten der Messungen und damit der Hygrometer. Hier unterscheidte man zwischen Haarhygromter, Taupunkthygrometer und Psychrometer.

Haarhygrometer

Das Haarhygrometer wurde von dem Schweizer Naturforscher Horace Bénédict (1740 – 1799) erfunden und gehört zu der Gruppe der Absorptionshygrometern. Dies misst die relative Luftfeuchtigkeit. Horace Bénédict hat sich die Eigenschaft der menschlichen Haare zunutze gemacht, da diese sich bei steigender Luftfeuchtigkeit ausdehnen.
Sehr interessant jedoch dabei ist, dass noch heutige Haarhygrometer mit Haaren funktionieren, wenn auch mit Kunsthaaren. Die Eigenschaft der Haare, sich bei höherer Luftfeuchtigkeit auszudehnen und bei niedrigerer Luftfeuchte wieder zusammenziehen hat diese Erfindung nie wieder aussterben lassen. Vor allem blonde Frauenhaare, aber auch Pferde und Schafhaare kamen damals zum Einsatz.
Bei Haarhygrometern sollte man darauf achten, diese möglichst Sonnen geschützt anzubringen. Zu den Haarhygrometern geht es hier.

Taupunkthygrometer

Ein Taupunkthygrometer dient zur Bestimmung des Taupunkts von Wasser. Der Taupunkt ist dann erreicht, wenn die Kondensatbildung von Wasser eintritt. Hierbei entsteht ein Gleichgewicht von kondensierendem und verdunstendem Wasser. Das Taupunkthygrometer muss zur Messung erst einmal die zu untersuchende Luft aufnehmen.

Psychrometer

Mit einem Psychrometer kann man ebenfalls die Luftfeuchtigkeit bestimmen. Hier wird allerdings die relative Luftfeuchtigkeit bestimmt. Die Mischungstheorier von Dr. Sonntag bildet hierbei die Grundlage. Zwei Thermometer werden ständig mit 3m/s belüftet. Dieses Prinzip ist bei fast allen Hygrometern anzutreffen.